Und sie rechnen sich doch – energetisch sanierte Häuser

„Haus sanieren – profitieren“ räumt mit Irrtümern auf Planung und Baubegleitung das A und O

Ein saniertes Haus spart Energie und Geld – vorausgesetzt, die Sanierung wurde gut
geplant und professionell umgesetzt. Wenn Hausbesitzer die Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen in Frage stellen, liegt das daran, dass in ihren Fällen Bauschritte mangelhaft umgesetzt oder nicht richtig geplant wurden. Diese Erfahrung macht Dirk Fanslau-Görlitz häufiger. Der Architekt und Regionalbetreuer der Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sagt: „Wenn ein Haus professionell energetisch saniert wird, rentieren sich die Investitionen in spätestens zwanzig Jahren. Rechnet man die Fördermöglichkeiten und steigenden Energiekosten ein, sogar schon früher.“

Gerade weil Häuser über viele Jahrzehnte genutzt würden, sollten Hausbesitzer bei der Instandhaltung langfristig denken. „Ältere und unsanierte Wohngebäude verbrauchen durchschnittlich drei Viertel mehr Energie als energetisch sanierte oder neue Häuser. Wenn ohnehin Modernisierungsarbeiten anstehen, ist für Hausbesitzer eine Komplettsanierung in der Regel günstiger als nichts oder nur das Nötigste machen zu lassen, denn die Heiz- und Stromkosten steigen weiter“, so der
Sanierungsexperte.

Selbstverständlich könnten nicht sämtliche Kosten für die Modernisierung der eigenen vier Wände allein durch die geringeren Energiekosten wieder eingefahren werden. „Wenn zum Beispiel das Bad mitsaniert oder die Küche neu eingerichtet wird, darf ich als Hausbesitzer nicht erwarten, dass ich die Kosten dafür durch Energieeinsparungen wieder reinhole“, so Fanslau-Görlitz. Doch die Kosten für Maßnahmen wie Dämmung, neue Fenster, Heiztechnik, Lüftungs- oder Solar­anlagen würden sich in überschaubarer Zeit amortisieren. Energetische Sanierungen rechneten sich also immer dann, wenn ohnehin Modernisierungsarbeiten am Haus anstehen.

Wenn das nicht der Fall sei, sei der Haus­eigentümer Opfer von schlechter Planung oder Pfusch am Bau geworden. „Es ist
deshalb unumgänglich, einen qualifizierten und erfahrenen Fachmann die Sanierung planen und begleiten zu lassen“, sagt
Fanslau-Görlitz. Fehler gebe es auch häufig, wenn zwar die Planung von einem Profi
erfolge, die Umsetzung anschließend aber in Eigenregie stattfinde, um Kosten zu sparen. „Wer keine Erfahrung mit Gebäudesanier­ungen hat, sollte sich Hilfe holen“, rät der Experte. Die Sanierung eines Hauses sei heutzutage so komplex, dass wichtige Bauschritte wie die Dämmung, der Einbau neuer Fenster oder die Montage sämtlicher Heiz- und Lüftungstechnik unbedingt von einem Fachmann gemacht werden müssten. „Wenn ich selbst kein KfZ-Mechaniker bin, mache ich mein Auto ja auch nicht persönlich fit für den TÜV“, so Fanslau-Görlitz. Wer sein Haus umfassend energieeffizient mache, tue auch etwas für den Werterhalt der Immobilie und die eigene Altersvorsorge. Fanslau-Görlitz: „Noch ist es nicht soweit, es wird aber immer mehr absehbar, dass sich der energetische Zustand von Eigenheimen in ähnlicher Weise auf den Immobilienpreis auswirken wird wie die Entfernung zu einer belebten Straße oder einem Flughafen.“

Wie sanierungsbedürftig das eigene Haus ist und welches Potenzial eine energetische Sanierung bietet, zeige der kostenlose Energie-Check der DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“. Mit der Energie-Checker-Suche auf www.sanieren-profitieren.de könnten Hausbesitzer Experten für die energetische Gebäudesanierung finden.

Hintergrund

Die DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ berät Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die ihre Immobilie energetisch sanieren möchten. In einer fünfteiligen Serie räumen die Kampagnen-Experten mit weit verbreiteten Irrtümern rund um das Thema Sanierung auf. (DBU – Deutsche Bundesstiftung Umwelt)