Parkett im Badezimmer

Renovieren & Wohnen Ausgabe 3Harte Holzarten trotzen der Feuchtigkeit im Nassbereich

Lange Zeit galt Parkett als repräsentativer Boden nur für die „gute Stube“. Doch heute können moderne Einrichter die Wertigkeit von Echtholz nicht nur im Wohnzimmer, sondern im ganzen Haus erleben.

„Wenn man ein paar Tipps beachtet, eignet sich Parkett auch für das Badezimmer“ , sagt der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (vdp), Michael Schmid.

Holz und Wasser vertragen sich nicht, heißt es. Dabei ergeben die Naturmaterialien, richtig eingesetzt, sogar eine besonders reizvolle Kombination. Beim Gedanken an ein Schiffsdeck, einen Bootssteg oder an eine Sommerterrasse im Freien wünschen sich viele Menschen auch in den so genannten Barfuß-Bereichen zu Hause einen natürlichen Untergrund. Holzfußböden machen aus dem gewöhnlichen Badezimmer einen Wellness-Bereich mit Stil.

 

Parkettboden im Badezimmer 3Konkurrenz für die „Keramikabteilung“

„Geeignet für das Bad sind quellarme Holzarten wie Eiche oder Nussbaum, die bei Nässe nur wenig schwinden oder quellen“, erklärt Schmid. Schiffsplanken werden oft aus Jatoba, Doussie, Merbau oder Teak gemacht, doch stellt sich bei tropischen Hölzern die Frage, ob sie aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Als einheimische Alternative zum Tropenholz bieten sich behandelte Eichen, wie Räuchereiche oder gedämpfte Eiche an, die ebenfalls eine dunkle, warme Tönung haben.

Die für Parkettböden ansonsten beliebte Buche eignet sich dagegen nicht für feuchte Räume, da ihr Holz sich bei Nässe zu stark ausdehnt.

Die Luftfeuchtigkeit im Bad entspricht die meiste Zeit über einem normalen Wohnraum, wenn regelmäßig gelüftet wird. Durch Duschen oder Baden wird die Luft zwar kurzfristig viel feuchter, doch das schadet dem Boden nicht. Schmid: „Als Faustregel gilt, dass Parkett bei normaler Raumtemperatur von 20 bis 22 °C und einer Luftfeuchtigkeit bis 70 Prozent auch im Bad dauerhaft haltbar bleibt.“ Nasse Füße und vorübergehende Pfützen, zum Beispiel beim Baden, sind zwar unvermeidlich. Doch das ist kein Problem, wenn die Nässe sofort aufgewischt wird und nicht lange auf dem Boden bleibt. Nur für reine Nassbereiche mit stehender Feuchtigkeit, wie zum Beispiel als Duschboden, ist Parkett nicht geeignet.

 

Parkettboden im Badezimmer 2Parkettverlegung im Nassbereich ist Sache der Profis

„Im Bad sollten Holzböden am besten von qualifizierten Handwerkern verlegt werden. Zu empfehlen ist dort die vollflächige Verklebung mit dem Untergrund“, rät der Parkettexperte. Dann werden die Kanten mit einem elastischen Dichtstoff fachgerecht abgedichtet. Eine geölte Oberfläche hat im Bad den Vorteil, dass Wasser nicht direkt mit dem Holz in Berührung kommt. Saugt der Boden beim Wischen ungewohnt viel Feuchtigkeit auf, sollte die Oberfläche erneut mit Öl behandelt werden.

 

Übrigens: Ein Holzboden mit Gebrauchsspuren sieht nicht zwangsläufig schlecht aus, sondern wirkt gemütlich. Vielen Menschen gefällt zum Beispiel die „Patina“ von Dielen, die längere Zeit bewohnt wurden, sogar besonders gut. Man kann bei Parkett daher auch von vornherein zu rustikalen Sortierungen mit lebhafter Holzstruktur greifen. Sie geben dem Badezimmer nicht nur ein warmes

Ambiente, sondern sind besonders pflegeleicht, weil leichte Kratzer und Flecken oft gar nicht auffallen.

 

  • vdp


 

 

Lohnende Investition 1Lohnende Investition

Mit Zuschuss vom Staat barrierefreies Wohlfühlbad realisieren

Lediglich 1,4 % aller Wohnungen in Deutschland gelten als barrierefrei oder barrierearm, wie eine Studie des Kuratoriums „Deutsche Altershilfe“ ergab. Aber bereits im Jahr 2020 wird jeder vierte Deutsche 65 Jahre oder älter sein. Aus diesem Grund fördert der Staat altersgerecht gestalteten Wohnraum mit zinsgünstigen Kfw-Darlehen. Darüber hinaus bieten fast alle Bundesländer eigene Förderprogramme. Zusätzlich können Bauherren vom Steuerbonus für Handwerksleistungen profitieren. Hierbei können für professionell ausgeführte Renovierungsarbeiten, wie z. B. Fliesenleger-, Sanitär- oder Trockenbauarbeiten, 20 % der Kosten von bis zu 6.000,– € von der Steuerschuld abgezogen werden – maximal 1.200,–€ pro Jahr und Haushalt.

 

Jetzt das Bad fit für die Zukunft machen

Ein barrierefrei gestaltetes Bad auf einem großzügigen Grundriss bietet nicht nur bewegungseingeschränkten Personen oder Senioren einen höheren Wohnkomfort. „Eine barrierefreie Badgestaltung stößt gerade bei jüngeren Bauherren und den ‚Best Agern’ um die 50 auf eine hohe Akzeptanz“, wie Rudolf Voos vom Fachverband Fliesen und Naturstein erläutert, „weil die Funktionalität solcher Bäder heute im Einklang steht mit einer optisch modern anmutenden, großzügigen Raumgestaltung.“

 

  • akz-o


 

 

Majestaetisches Baden 1Majestätisches Baden

XXL-Fliesen schaffen hochwertiges Raumambiente

Vor wenigen Jahren noch geheimer Architekten- Liebling, haben Fliesen im XXL-Format längst private Wohnräume erobert. Denn eine Wand- und Bodengestaltung mit großformatigen Fliesen sorgt für ein repräsentatives Ambiente. Auch im Bad setzen deshalb immer mehr Bauherren und Sanierer auf Fliesen im „majestätischen“ Format – und dürfen die ehemalige Formel „kleine Räume, kleine Fliese“ getrost vergessen. Denn Großformate schaffen aufgrund des geringen Fugenanteils auch in kleinen Räumen optische Ruhe und Klarheit.

Ob quadratisch oder rechteckig: Im Trend liegen derzeit der moderne Loftlook in Grau und Anthrazit-Tönen so wie bet on- oder zementar tige Ober flächen so wie die zeitlos-schöne Natursteinanmutung. Einen architektonisch ansprechenden, „flächigen“ Look erzielen XXL-Fliesen mit einer möglichst schmalen, Ton in Ton gestalteten Fuge.

 

  • akz-o

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert