von Hellmann varioform-haus
Schwitzen Sie noch oder leben Sie schon?
„Die Zukunft wird heiß“, titelten unlängst die Zeitungen: Bis 2050 soll sich hierzulande die Jahrestemperatur um 2,5 Grad Celsius erhöhen. Und danach? Geht es weiter aufwärts: Um das Jahr 2100 herum müssen wir uns auf 80 Hitzetage pro Jahr einstellen. Das heißt konkret: Fast ein Vierteljahr wird es unerträglich heiß sein. Schuld daran trägt der Klimawandel.
Auch der Sommer 2015 hat schon für erste Hitzerekorde gesorgt. Und das nicht im fernen Arabien, sondern in Bayern, wo Anfang Juli 40,2 Grad gemessen wurden. Nun kann man sich bei Temperaturen um die 40 Grad in den Keller flüchten oder auf kalte Fußbäder setzen. Auch ein Trip nach Spitzbergen oder zum Nordkap klingt nach einer guten Option. Aber auf Dauer dürfte das wenig praktikabel sein.
Hitzewelle gelassen entgegensehen
Beim Gedanken an die nächste Hitzewelle können sich Passivhaus-Bewohner entspannt zurücklehnen. „Jedes Passivhaus ist so konstruiert, dass über Fassaden, Fenster, Fundament und Dach kein Luftaustausch – und damit auch kein Temperaturaustausch – stattfindet“, erklärt Passivhaus-Experte Eckart-Rolf Hellmann von Hellmann varioform-haus. Das Unternehmen aus Winsen / Aller hat weltweit schon mehr als 1.000 Passiv- und Energiesparhäuser geplant und betreut. „Im Klartext heißt das: Im Winter hat die kalte Außenluft keine Chance, über die Gebäudehülle nach innen zu dringen, weil diese Häuser besonders dicht gebaut sind. Und im Sommer wird der Hitze ein dicker Riegel vorgeschoben.“
Umgekehrt bedeutet das Passivhaus-Prinzip, dass auch die Innenluft nicht durch die Wände nach draußen gelangt, sondern nur sehr gezielt über die automatische Be- und Entlüftungsanlage. Sie gilt als Herzstück eines jeden Passivhauses. „Die Bewohner stellen den Regler einfach auf ihre Wunschtemperatur ein, und innen bleibt es das ganze Jahr hindurch wohltemperiert“, so Hellmann.
Wie das funktioniert? Ganz einfach: Die Lüftungsanlage saugt von außen Frischluft an, die mit der kühlen Abluft aus dem Hausinneren abgekühlt wird. Im Winter wird die kalte Außenluft mit der wärmeren, aber verbrauchten Innenluft erst einmal auf Temperatur gebracht.
Das Perpetuum mobile im Eigenheim
Sogar Turnhallen werden inzwischen mit Lüftungsanlagen ausgestattet, um die sportliche Abwärme zum Erwärmen zu nutzen. Das klingt wie ein Perpetuum mobile, das höchst energieeffizient ist. „Dennoch geht es bei Hitze auf Dauer auch in einem Passivhaus nicht ohne Verschattung, wenn man die Lüftungsanlage nicht permanent auf Hochtouren laufen lassen will. Jalousien, Markisen, Raffstores & Co. schützen – auf Wunsch auch mit elektrischer Steuerung“, erklärt der Passivhaus-Pionier.
Für alle, die noch nicht in einem Passivhaus wohnen, gibt es zum Schluss noch eine gute Nachricht: Der Klimawandel sorgt auch für weniger Frosttage. Überlegen Sie also, ob sich die Anschaffung eines neuen Eiskratzers oder Wintermantels lohnt!
(Regine Krüger)
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