Etwas mehr als ein Viertel des in Deutschland verbrauchten Erdgases ist L-Gas, doch das ist bald nicht mehr verfügbar. Deshalb müssen Fachleute bundesweit bis zu sechs Mio. Geräte umstellen.
Die Fördermengen von niederkalorischem L-Gas gehen zurück und reichen für die bestehende Nachfrage nicht mehr aus. Langfristig wird es nahezu vom deutschen Markt verschwinden. Ersetzt wird es durch das schon heute weit verbreitete, hochkalorische H-Gas. Die meisten Gasnetze und -geräte sind jedoch nur auf eine Art von Erdgas ausgelegt. Deshalb wird umgerüstet – und zwar schätzungsweise fünf bis sechs Mio. Geräte.
Sechs Bundesländer sind betroffen
Die Umsetzung startete bereits 2015. Über die kommenden Jahre hinweg inspizieren Fachleute jährlich rund 500.000 Endgeräte, darunter Gasthermen, Heizkessel und gasbetriebene Herde. Die Umstellung betrifft die Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Hessen. Hierunter Großstädte wie Frankfurt und Bremen.
Zunächst werden die Haushalte von extra dafür eingerichteten „Erdgasbüros“ kontaktiert, die im Auftrag der Gasnetzbetreiber auch als Ansprechpartner für Fragen bereitstehen. Bei einem Hausbesuch klären Experten, welche Arbeiten dort für die Umstellung notwendig sind, bevor schließlich die Montage durchgeführt wird. Alte Gasheizungen müssen meist umgerüstet werden, moderne Brennwertkessel lassen sich dagegen unkompliziert umstellen. Ohnehin bietet es sich an, im Zuge der Umstellung darüber nachzudenken, alte und ineffiziente Heizkessel durch neue, effizient arbeitende Brennwertkessel zu ersetzen.
Der Netzbetreiber trägt die Kosten
Die Heizkosten bleiben trotz des Umstiegs auf das vergleichsweise teurere H-Gas unverändert, denn es hat einen höheren Energiegehalt als L-Gas: Für den gleichen Heizeffekt wird weniger Gas benötigt. Die Kosten für die Umrüstung trägt der Betreiber des Gasversorgungsnetzes, der diese langfristig auf alle Gaskunden umlegt.
Quelle: Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ