Die Hardware steht, die Softwareplattform auch: Die Küche befindet sich im digitalen Wandel und setzt diesen Weg konsequent fort.
Ein Protagonist der Entwicklung ist die Marke Siemens Hausgeräte, die ihr Augenmerk jetzt auf Workflows und Schnittstellen richtet. In der nun vollständig vernetzten Küche treten ab der IFA 2016 die ersten Geräte in direkten Dialog. Mit offenen Standards und der Einbindung externer Partner steuert Siemens Hausgeräte außerdem auf ein umfassendes digitales Ökosystem zu.
Die Küchenbranche freut sich über Rekordumsätze: 2015 waren es über elf Milliarden Euro. Denn höherwertige und auch höherpreisige Küchen stehen laut dem Marktforschungsunternhemen GfK hoch im Kurs (1). Wachstumstreiber ist nicht nur der Trend zu offenen Wohnräumen, sondern auch die Vernetzung. Aktuellen Umfragen zufolge nutzen bereits 29,4 Prozent der deutschen Haushalte Smart-Home-Anwendungen, weitere 50,2 Prozent der Deutschen interessieren sich dafür (2).
Nach Prognosen des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. soll der Markt der vernetzten Haushaltstechnik bis 2025 allein in Deutschland rund 19 Milliarden Euro schwer sein (3). „Die Erkenntnis setzt sich immer mehr durch, dass vernetzte Geräte unser Leben flexibler und einfacher machen, uns bei vielen Haushaltstätigkeiten entlasten und unterstützen“, unterstreicht Roland Hagenbucher, Geschäftsführer Siemens Hausgeräte Deutschland. Siemens erweitert zur IFA 2016 mit vernetzten Dunstabzügen und Kochfeldern den Kreis im digitalen Hausgeräte-Sortiment. Mit dem EQ.9 Home Connect Kaffeevollautomaten bezieht das auch das erste Siemens Kleingerät ein.
Das nächste Ziel heißt Seamless Living
Die Botschaft ist also angekommen: Das Sortiment ist komplett. Hagenbucher sieht noch großes Potenzial. „Wir stehen erst am Anfang der Entwicklung“, sagt er und nennt als nächstes Ziel: „Seamless Living – auch in der Küche. Damit meinen wir das nahtlose, fließende Ineinandergreifen digitaler Lebenswelten, umfangreicher Ökosysteme sowie gutem Design, die unser Leben einfacher, komfortabler und auch schöner machen können.“ Die nächsten beiden Etappen auf dem Weg dorthin nimmt die Marke unmittelbar in Angriff. Neben dem direkten Gerätedialog geht es dabei vor allem um die Öffnung nach draußen.
Internet der Dinge startet mit Kochfeld und Haube
Ein wichtiger Meilenstein besteht darin, dass Hausgeräte von Siemens ab der IFA 2016 miteinander sprechen. Bislang verlief die vernetzte Kommunikation auf folgendem Weg: Vom Hausgerät über die Home Connect App zum Anwender – und zurück. Mit den neuen iQ700 Kochfeldern und Dunstessen von Siemens tauschen sich nun zum ersten Mal Geräte direkt untereinander aus und leiten selbständig Aktionen ein – ohne Umweg über den Menschen. Via cookConnect stimmen sich die Geräte optimal ab und unterstützen Köche damit bei ihrer Tätigkeit. Sensoren helfen dabei. Der Mensch behält selbstverständlich dennoch die Kontrolle, kann sich zu jeder Zeit in den maschinellen Workflow einschalten und per Hand die in seinen Augen beste Einstellung wählen.
Offene Standards als Innovationsfaktor
Die zweite wichtige Weichenstellung ist die Einbindung externer Partner. Mit ihr öffnet Siemens jetzt das virtuelle Tor nach draußen, um langfristig einen ganzen Kosmos von Anwendungen und Services zu erschließen. „Wir glauben, dass die Möglichkeiten selbst unsere kühnsten Vorstellungen übertreffen werden. Die Voraussetzung für potenzielle Innovationen schaffen wir mit offenen, markenübergreifenden Standards, wie unserer Home Connect App und dem zugehörigen Software Development Kit. Es ermöglicht ab sofort die Vernetzung mit Diensten anderer Anbieter“, erläutert Hagenbucher.
Einfacher einkaufen und per App kochen
Als erste Kooperation dieser Art gibt es ab sofort eine direkte Schnittstelle zu Das Kochhaus, einem Lebensmittelanbieter der neuen Generation. Das Unternehmen verkauft Rezepte inklusive Zutaten, sowohl in „begehbare Kochbücher“ genannten Ladengeschäften als auch online als Kochboxenabonnement. Die Kochhaus-Rezepte-App überträgt auf Wunsch alle nötigen Geräteeinstellungen direkt an den Siemens Backofen. Damit wird das Kochhaus-Motto „einfach selber kochen“ nun um eine zusätzliche Dimension erweitert. Für Siemens-Chef Hagenbucher steht die Kooperation exemplarisch für den „Aufbau und kontinuierlichen Ausbau eines neuen, umfassenden digitalen Ökosystems, bei dem am Ende der Besitzer vernetzter Siemens Hausgeräte entscheidet, welche Serviceangebote Dritter er innerhalb seiner Küche in Anspruch nimmt.“
(1) 7. Jahres-Wirtschaftspressekonferenz der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK), Mai 2016
(2) Smart Home Monitor 2016 von Dr. Grieger & Cie. Marktforschung
(3) VDE: Das Smart Home wird 2020 Standard, März 2013
Quelle: BSH Gruppe / Siemens