Hausbau mit der Muskelhypothek

Viele Fertighaus-Hersteller bieten ihren Kunden die Möglichkeit an, selbst mit anzufassen und so einen Teil der Bausumme zu sparen. Das Risiko für die Selbermacher hält sich in Grenzen, denn die Haushersteller greifen ihnen auf Wunsch unter die Arme.

Unter einem Ausbauhaus versteht man ein Fertighaus, bei dem der Bauherr einen Teil des Innenausbaus selbst übernimmt. Der Vorteil: Was man selbst macht, muss die Bank nicht finanzieren. Daher heißt die Eigenleistung auch „Muskelhypothek“.

Mit Beteiligung der Bauherren entsteht rund jedes fünfte Fertighaus. Was die „fast fertigen Häuser“ interessant macht: Bei Ausbauhäusern ist die Qualität der vom Hersteller gelieferten Konstruktion garantiert die gleiche wie bei der schlüsselfertigen Variante. Auch der umfassende Service des Komplettanbieters steht auf Wunsch zur Verfügung. Selbermacher gehen so nicht das Risiko eines Bauvorhabens in völliger Eigenregie ein.


Arbeitsaufwand nicht unterschätzen

Wer ein Ausbauhaus plant, sollte sich vorher Gedanken machen, welche Arbeiten er sich zutraut und welche er dem Hersteller überlässt. Handwerkliches Geschick ist ebenso wichtig, wie ausreichend Zeit, dann kann man tatsächlich Geld einsparen: Der Wert der Eigenleistung beträgt in der Regel zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Bei jedem zehnten Bauvorhaben werden sogar mehr als 20.000 Euro gespart. Werden diese Summen bei der Finanzierung als Eigenkapital eingesetzt, sind mitunter günstigere Konditionen für das Darlehen drin. Hier gilt es aber, realistisch zu kalkulieren und eigene Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Wenn hinterher doch noch der Profi ran muss, kann es teuer werden.


Ausbaupakete vom Fertighaus-Hersteller

Für den Begriff „Ausbauhaus“ gibt es keine verbindliche Definition. Der Umfang der Eigenleistung wird im Werkvertrag zwischen Bauherren und Hersteller vereinbart. Eigenleistungen sind z. B. Tapezieren, das Verlegen von Bodenbelägen oder das Anbringen der Innentüren. Von komplizierteren Gewerken wie z. B. Klempnerarbeiten, Elektroinstallationen, sowie Sanitär- und Heizungsinstallationen sollten Laien dagegen besser absehen.

Viele Fertighaus-Hersteller bieten klare Paketlösungen an. Nachdem der Rohbau steht, liefert der Haushersteller diese Ausbaupakete mit allen benötigten Bauteilen und Materialien in der richtigen Reihenfolge mit einer detaillierten Anleitung. Auf Wunsch begleitet sogar ein Ausbauberater des Herstellers die Arbeiten bis zur Fertigstellung.

 

  • (BDF/su)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert